
Heine
und
Brecht
Unvergleichlich vergleichlich Vergleichsweise unvergleichlich
Gedichten & Liedern der beiden Großen
Grundsätzlich verschieden sind Heine und Brecht in ihren Zeiten Dichter. Und zugleich Neuerer - jeder auf seine Weise – in der Bearbeitung künstlerischen Materials, gesellschaftlicher Verhältnisse. Der eine durch und durch Poet – mit weitreichenden Ausflügen ins Politisch-Journalistische und der andere Dichter und Dramatiker mit einem Hang zum Poetisch-Lyrischen.
Heinrich Heine und Bertolt Brecht, wurden beide nur 58 Jahre alt. Sie schufen unglaublich viel. Beide mischten sich politisch wachsam und sozial gerecht denkend in die Vorgänge ihrer Zeit ein, mit Ironie, Satire und äußerst scharfer Zunge. Beide mussten emigrieren, erlebten das Verbot ihrer Werke in ihrer Heimat. Beide liebten und verehrten die Frauen, blieben ein Leben lang auf der Suche nach der einen, der großen Liebe, obwohl umsorgt und gestützt durch die Gefährtinnen ihres Lebens.
Heines subtile Ironie und satirische Angriffslust in den Versen und Brechts barscher Ton, nüchterne Sezierlust in den Stücken und liebreizender Gesang in den Zeilen seiner Lieder und Gedichte. Viele berühmte und weniger berühmte Komponistinnen und Komponisten haben ihre Texte vertont: meisterhaft, melancholisch, wütend, witzig, wehmütig und: nie mittelmäßig.
Ein Abend mit Gedichten und Liedern der beiden ganz Großen...
Eine halbe Stunde, eine Stunde oder gar eineinhalb…


la Brel
Ein außergewöhnlicher Chansonabend
Jacques Brel & Francois Villon
Berauscht von sich und dem Leben sprengte Jacques Brel (*1929) alle Grenzen. In seinen Chansons nahm er das Publikum mit auf seine Reisen und Fluchten, teilte seine Affairen, tiefen Freundschaften, die Suche nach der Kindheit, ebenso wie die Angst vor Alter und Tod. Er hängte seine Sängerkarriere an den Nagel, versuchte sich als Regisseur und als Autor, verschrieb sich dem Segeln und Fliegen und fand sein Refugium schließlich auf einer Insel im Pazifik.
Brel inszenierte sein Leben wie ein Regisseur, begeisterungsfähig, voller Zweifel, großzügig und unerträglich, ein Spieler, ein Verdrängungskünstler, doch vor allem ein schöpferischer Mensch, der sich von anderen inspirieren ließ. So auch von Francois Villon (1431*), geboren im Jahr, in dem Jeanne d’Arc auf dem Scheiterhaufen verbrannte.
Wie Brel wuchs auch Villon in einem kirchlichen Haushalt auf, als Ziehsohn eines Paters, der ihm das Studium an der Sorbonne ermöglichte. Und er führte ein wildes Leben in den Straßen und Kaschemmen der von den Engländern besetzten Stadt. Wissenshungrig, spottlustig, genial und schlagkräftig, mehrfach eingekerkert, gefoltert, zum Tode verurteilt, freigelassen, mit Verbannung belegt und mit Anfang 30 spurlos verschwunden. Villons Lieder und Balladen geben eine Ahnung von den Auswirkungen des Hundertjährigen Krieges - in einer Gesellschaft, in der ein Leben nicht viel galt.
Ila Raven bringt als la BREL die Chansons von Jacques Brel auf die Bühne, Frank Augustin (Gesang und Klavier) spürt den Balladen und Texten von Francois Villon nach. Ein Abend der besonderen Art, der die beiden Dichter und Autoren, ihre Außergewöhnlichkeit, ihre Exzessivität und ihre Leidenschaften aufleben lässt.

HEIMAT, SEHNSUCHT UND DAS MEER
Ein Liederabend mit Gedichten, Gedanken, Songs und Chansons über die Liebe, Sehnsucht, Trennung, Weggehen und Ankommen. (Mikis Theodorakis, Hugo Wolff, Jacques Brel, Hildegard Knef, Bertolt Brecht, Hermann Hesse, Hannah Arendt, August Stramm, Francois Villon, Serge Lama, Rio Reiser u.v.a.

DENN ALLES WIRD GUT?
Eine Hommage an Ilse Weber
Ilse Weber, geboren am 11.1.1903 in Witkowitz bei Mährisch-Ostrau, schreibt bereits im Alter von 14 Jahren. Ihre Gedichte, Lieder, Kindermärchen sowie Theaterstücke werden in deutschen, tschechischen, österreichischen und Schweizer Medien veröffentlicht. 1936 spitzt sich die politische Lage zu. Für die Tschechen ist Weber nun eine Deutsche, für die Deutschen eine Jüdin. 1938 siedelt sie mit ihrem Mann Willi und den beiden Söhnen Hanuß und Tomas nach Prag um. Der achtjährige Hanus wird mit einem Kindertransport nach England verschickt und dann bei Freunden in Schweden untergebracht. 1939 wird Prag besetzt, drei Jahre später wird die Familie nach Theresienstadt deportiert. Hier arbeitet Ilse Weber tagsüber als Schwester im Kinderkrankenhaus, nachts schreibt und komponiert sie, um dem Unbegreiflichen etwas entgegenzusetzen. Weber schildert in ihren Briefen und Gedichten einfach und direkt den Alltag im KZ. Sie beschönigt nichts, klammert sich aber an eine über die Realität hinausreichende Hoffnung: „Auf Gutes hoffen wir nicht mehr. Das Leben ist für uns unerträglich geworden, wir leben hier fast wie unter Bestien -verzeihen Sie den Ausdruck, ich hoffe, die wirklichen Bestien werden mir ihn auch verzeihen!" Nach Kriegsende gelingt es Ehemann Willy Weber, der schwer krank verschiedene KZs überlebt, 55 Gedichte seiner Frau zu sammeln. Sie wurden aus dem KZ geschmuggelt oder von Holocaust-Überlebenden aus ihrer Erinnerung aufgezeichnet. Die Verse, die Ilse Weber zum Teil selbst vertont und auf der Gitarre begleitet hatte, etliche davon als Trostgesänge für die Kinder auf der von ihr betreuten Kranken-station, besaßen für ihre Mithäftlinge existenzielle Relevanz: "Ich sitze da und hüte ihre Ruh", heißt es in "Brief an mein Kind"," und „jedes Kind ist mir ein Stückchen Du." Als die Autorin Ulrike Migdal 1986 eine Anthologie von Chansons und Satiren aus dem KZ Theresienstadt veröffentlicht, darunter "Brief an mein Kind" mit dem Vermerk „anonym“, erhält sie Post aus Stockholm: "Die Autorin des Gedichts ›Brief an mein Kind‹ ist meine in Auschwitz ermordete Mutter, Ilse Weber. Und ich bin Hanuš, das Kind, um das es in diesem Brief geht." Unbeugsam hält Ilse Weber am Glauben an Gott und die Menschlichkeit fest: "Wir dürfen, umgeben von Tod und von Grauen, den Glauben an uns nicht verlieren, wir müssen der Freude Altäre bauen in den düsteren Massenquartieren." Selbst die Versöhnung artikuliert sie in ihrem Emigrantenlied: „Denn alles wird gut“. Beim Gang zur Gaskammer soll sie für ihren Sohn Tommy und die anderen Kinder das Wiegenlied WIEGALA gesungen haben. 60 –80 Minuten Lieder, Gedichte, Biografie- und Briefausschnitte: Fragmente einer Zeit, von der wir dachten, sie könnte sich NIE wiederholen. Und doch läuten allerorten die Alarmglocken im Angesicht von Ausgrenzung und rechtsradikalen Tendenzen.
Heidemarie Wiesner (Piano)
WaltrautElvers (Bratsche)
Ila Raven (Gesang & Rezitation)

Zum Glück
Ein musikalisch literarischer Abend über die Suche nach dem Glück
Mit Ila Raven und Frank Augustin (Gesang & Klavier)
Mit Liedern von Marlene Dietrich, Friedrich Holländer, Bertolt Brecht, Alexandra, Lucio Battisti, Dalida u.v.a.
Was ist das überhaupt? Glück!!! Welche Rolle spielt das Schicksal dabei? Ist Glück erblich? Ist es eine Lebenshaltung oder ein Ziel? Lässt sich nach dem Glück streben oder gilt es, das Unglück zu umschiffen? Gibt es Glück ohne Unglück überhaupt? Ist Glück heute etwas anderes als in der Antike? Ist es ein Glück, im Leben allmählich zu erkennen, dass der Zeithorizont begrenzt ist? Lassen sich Zukunftsgedanken vollständig ausblenden?
Auf der Suche nach dem Glück in dieser komplizierten Welt strauchelt die Raven durchs Leben: Roh, menschlich, hoffnungsvoll und mit weit ausgebreiteten Schwingen oder zuweilen gestutzten Flügeln, um den ständigen Turbulenzen, den Seitenwinden und Kapriolen des Lebens zu trotzen.
Das Schicksal ist nicht berechenbar. Wer das Glück treffen will, hat genau einen Schuss. Geht der daneben, droht der radikale Fall. Was bleibt, ist wie beim Flugzeugabsturz die Blackbox für eine ehrliche Eigenanalyse.
Zum Glück hat Ila Raven eines begriffen: Der Welt ist es egal, was sie über sie denkt. Doch hartnäckig bleibt sie dabei: Sie möchte den Schlüssel zum Glück zu finden und das Ergebnis als Glücksbotschafterin mit ihren Zuhörern teilen.
Ila Raven plaudert aus dem Nähkästchen und philosophiert über dessen Rand hinaus. Zwischendurch kräht, flüstert, weint und lacht sie sich durch die Tiefgründigkeit ihrer breitgefächerten Balladen. Mit den Liedern kann sie sich weit wegbeamen und doch mitten ins Herz ihrer Zuschauer singen. Ihrem Motto bleibt sie treu: Heute stehen wir vor dem Abgrund. Morgen sind wir einen Schritt weiter. Mit einer Prise schwarzen Humors. Zum Glück.

VON ALEXANDRA BIS ZARAH LEANDER
GROSSE CHANSONS
Ila Raven, (alias Maila Barthel), präsentiert mit ihrem Pianisten Frank Augustin große Lieder, die berühren. Lieder, von denen manche auch Schlager wurden. Lieder, die das Wichtige im Leben zum Klingen bringen: Die unaufhörliche Suche nach dem eigenen Glück. Davon ließen sich auch die großen Diven und Chansoniers aller Zeiten inspirieren: Alexandra, Charles Aznavour, Dalida, Hildegard Knef, Marlene Dietrich, Harald Juhnke, Mireille Matthieu, Gisela May, Zarah Leander, und andere.Erleben Sie eine musikalische Zeitreise mit Tiefgang und Witz.
Gesang Ila Raven Klavier Frank Augustin

Und das Meer so blau
Brecht nicht mit Brecht
Ila Raven und Frank Augustin geben ein Konzert
aus Songs, Balladen und Gedichten von Bertolt Brecht.
Vielen Menschen sagt Bertolt Brecht eine Menge und sehr vielen sind seine Texte, Dramen und Gedichte gänzlich unbekannt. Dabei sind sie auch heute noch sehr aktuell und über historische Auseinandersetzung und politische Theorie hinaus höchst konkret, kraftvoll und poetisch ansprechend. Ein Dichter, der die Menschen liebte und die Gerechtigkeit Brecht nicht mit Brecht.
Brecht auf ins eigenen Denken, Brecht ab das Zweifeln, Brecht ab das Hadern, Brecht aus in Lachen, Brecht ein in Brechts Gedankenwelt und nehmt euch, was euch zusteht und was ihr braucht. Mit Brecht gegen Militarismus, Nationalismus und Krieg.
Aus Interviews, Gesprächen, aus der Beschäftigung mit und Bearbeitungen von Brecht-Gedichten sind in Kooperationen mit verschiedensten Gruppen von Kindern, Jugendlichen, Geflüchteten, Künstlern, Lehrern, Erziehern und anderen Interessierten Video-Projektionen entstanden, die die Aktualität und Vielseitigkeit seiner poetischen Wirkung ins Heute zeigen. u.a. mit Gregor Gysi, Marcel Reich-Ranicky, Wolfgang Schneiderhan, Jan Knopf u.a.
Diese Video-Sequenzen sind in Vortrag und Konzert eingewoben und wachsen und entwickeln sich stetig. Ein Versuch über die Freundlichkeit und dass der Mensch dem Menschen ein Helfer sei.
gefördert durch: den Kiezfonds Schöneberg
& Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung